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Ausstellungen

Nach 50 Jahren ist es mehr als an der Zeit, die Öffentlichkeit über einen Abschnitt der Zeitgeschichte Kärntens zu informieren, der für zwei Generationen von KärntnerInnen bislang unzugänglich war. Die Ausstellung »Der Tunnel« führt den Besucher vom Bekannten (Loibltunnel) zu den dahinterliegenden unbekannten historischen Begebenheiten (Tunnelbau) und konfrontiert ihn mit einem verdrängten Stück Kärntner Zeitgeschichte.
Politikerreden zur Ausstellung "Der Loibltunnel und das vergessene KZ in Kärnten" / 1995


1942/43 wurden auf der Nord- und Südseite des Loiblpasses zwei Lager als Außenstelle des KZs Mauthausen errichtet. Die aus Mauthausen in das KZ-Loibl verbrachten Lagerinsassen wurden zum Bau des Loibltunnels herangezogen.

Die Chronologie und die Begleitumstände beim Tunnelbau werden mittels authentischem Fotomaterial und eigens für die Ausstellung angefertigten Videoaufzeichnungen von Gesprächen mit Opfern, ZeitzeugInnen und TäterInnen dokumentiert.

In einer Tunnelinstallation wird der Besucher gleich zu Beginn der Ausstellung durch Diaprojektionen zum Bau des Tunnels und des Lagers, zu Terror und Tod im Lager unmittelbar in die »unbekannte« Vergangenheit versetzt.

Die folgenden Stationen der Ausstellung dokumentieren schrittweise die Errichtung des KZ-Loibl, den Bau des Tunnels, die Zwangsarbeit der KZ-Insassen, den Lageralltag, den Terror der Lager-SS, die Kontakte zur Außenwelt, sowie die Auflösung des KZ-Loibl.

Im Mittelpunkt des Ausstellungskonzepts stehen die Videoaufzeichnungen von Gesprächen mit ehemaligen KZ-Insassen (Opfern), dem Lagerarzt (Täter) und einem Zivilarbeiter (Zeitzeuge). Die persönlichen Berichte der Überlebenden zeugen auch nach 50 Jahren eindringlich von Gewalt und Terror des Nazi-Regimes und machen ein Vergessen unmöglich.

Es ist nicht ausschließlich die Absicht der AusstellungsmacherInnen, einen neuerlichen Beitrag zur Vergangenheitsbewältigung zu liefern und der Vielzahl an Arbeiten und Publikationen zum Nationalsozialismus eine weitere hinzuzufügen. Vielmehr ist es ihr Anliegen zu zeigen, dass sich die Schreckensherrschaft des Nazi-Regimes nicht irgendwann und irgendwo ereignet hat, sondern daß Terror, Gewalt und Vernichtung auch hier auf Kärntner Boden stattgefunden haben.